Trio bündelt die Kräfte

Fussball: Die JSG Freinsheim/Weisenheim wird um den SV Kirchheim erweitert. Spielermangel in den ältesten Teams führten bereits im vergangenen Jahr zu einer Kooperation. Die Verantwortlichen setzen auf eine nachhaltige Verbesserung des Jugendfußballs. Freinsheims Vorsitzender Thomas Schmidt berichtet von weiteren zukunftsweisenden Projekten.


Von Tanja Nehrdich

 
Freinsheim. „Es ist wichtig, dass Fußballvereine durchgängig Mannschaften in der Jugend anbieten können,“ sagt Thomas Schmidt, Vorsitzender des FV Freinsheim. Die neu entstandene Jugendspielgemeinschaft Freinsheim/Weisenheim/Kirchheim zeige, dass heutzutage drei Vereine notwendig seien, um bei den 15- bis 19-Jährigen ein Team zusammenzubekommen. Insgesamt seien für die neue Saison 17 Junioren-Teams gemeldet worden. Für die B-Junioren ist trotzdem noch eine Zusammenarbeit mit dem VfR Grünstadt notwendig. Statt einer A-Jugend wurde sogar eine U21 gemeldet, damit hier ältere Spieler aushelfen können.

Schmidt hofft, dass sich das zukünftig ändert: „Das Ziel ist es, über die Jahre die Breite bis nach oben führen zu können.“ In den jüngeren Teams seien immer ausreichend Kinder da. Auch deshalb sollen bis zu den E-Junioren (U11) alle in ihren lokalen Heimatvereinen trainieren und spielen, aber schon als JSG auflaufen. Leistungsorientierte Teams werden dann ab der U12 gebildet.


Große HerausforderungenEs gebe in der Region nur noch ganz wenige große Fußballvereine, die eine eigenständige Jugendabteilung ohne Spielgemeinschaft hätten, berichtet Schmidt von den großen Herausforderungen, die auch viele andere Sportarten betreffen. „Die Kirchheimer sind im Dezember auf uns zugekommen und baten um Aufnahme in unsere bestehende JSG,“ erzählt er, dass sich die nun zehnjährige Zusammenarbeit bei der Jugend zwischen dem SV Weisenheim am Sand und dem FV Freinsheim trotz aller Rivalitäten im Herrenbereich bewährt hat.


Die guten Erfahrungen in der Kooperation bei A- und B-Junioren in der vergangenen Saison mit der JSG Kirchheim/Obersülzen, die Auflösung eben jener Spielgemeinschaft und die geografische Lage nennt Schmidt als nachvollziehbare Gründe. „Ein absoluter Mehrwert,“ sagt der Freinsheimer Verantwortliche. Gemeinsam ist allen drei Vereinen das Ziel, den Kindern neben dem Spaß am Sport gewisse Werte wie Kameradschaft und Teamgeist, sowie Respekt und Fairness zu vermitteln, was in einem eigens erstellten Jugendkonzept dargelegt ist. Verantwortlich für die JSG sind die Jugendleiter der drei beteiligten Vereine.


„Kurzerhand haben wir unseren Fokus im „Anpfiff ins Leben-Projekt“ des FV („Die Rheinpfalz“ berichtete im März) dann auf die Erweiterung und Ausrichtung einer neuen JSG gelegt,“ informiert Schmidt, dass nun die ganze Spielgemeinschaft von der Vereinsberatung, Workshops und Fortbildungen profitiert. Resultate sind der Kooperationsvertrag, in dem die Grundregeln festgelegt sind und das neue Jugendkonzept. Die Veröffentlichung über soziale Medien und Flyer resultiert aus dem von der BASF geförderten Projekt „VereinsLab“, das nach einem Jahr ausgelaufen ist. „Wir machen hier gute Arbeit, aber nur wenige bekommen das mit,“ erzählt Schmidt, dass die Kommunikation als verbesserungswürdig ausgemacht worden war.


Mädchenteams laufen allerdings weiterhin in den Trikots des FV Freinsheim auf, erklärt der Vorsitzende mit Blick darauf, dass die anderen Vereine gar keine rein weiblichen Teams haben. Bis zu den C-Junioren könne grundsätzlich noch gemischt gespielt werden. Für die Spielzeit 23/24 gibt es beim FV Freinsheim neben dem Damenteam derzeit nur die B-Juniorinnen. Auch der Aktivenbereich profitiere von den Projekten, sagt Schmidt. „Bei uns ist es sehr familiär, FV Freinsheim bedeutet mehr als kicken,“ erzählt er weiter, dass der Verein mehr in die gesellschaftliche Mitte wolle. Als Beispiel nennt er einige Ökoprojekte rund um den vereinseigenen Sportplatz.


Quelle

Ausgabe: Die Rheinpfalz Bad Dürkheimer Zeitung - Nr. 176

Datum: Dienstag, den 1. August 2023

Seite 16

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